Vergebung: Die Geschichte vom verlorenen Freund


Wie kann Vergebung uns helfen?

Ich möchte mit einer Geschichte beginnen. Ich zog von Deutschland zurück in die Vereinigten
Staaten, als ich jung war. Es war schwierig, am Anfang. Ein neues Land, ein neues Haus, und
keine Freunde. Ich hatte meine Familie, aber es war ziemlich einsam. Zum Glück fand ich bald
einen Freund, den ich für diese Geschichte John nennen werde. John und ich wurden schnell gute
Freunde. Wir mochten die gleichen Sachen, wir spielten die gleichen Spiele und wir hatten Spaß.
Als wir erwachsen wurden, waren wir die besten Freunde. Wir waren zwar nicht in der gleichen
Schulklasse, aber das hielt uns nicht davon ab, fast jedes Wochenende bei mir zu Hause
abzuhängen.

Zwei-Freunde-Spielen-Zusammen


Alles war toll, bis ich in die 8. Klasse ging. Ich hatte auch in der Schule Freunde gefunden, aber
es gab Probleme, wenn ich versuchte, mit meinen Schulfreunden und John etwas zu machen.
John schien sich über alles ärgern zu müssen, was sie sagten oder machten und er schien neidisch
zu sein, dass ich andere Freunde hatte, die nicht er waren. Langsam aber sicher wurde die Luft
dicker, bis es in der elften Klasse zum Ausbruch kam.


Meine Freunde hatten genug von seinen gemeinen Aktionen und sagten ihm, er solle damit aufhören.
Endlich entschied ich, dass ich ihn nicht länger schützen würde. Dann kam es eines Tages zu
einem Streit. Von diesem Tag an sprach er nicht länger mit mir und leider auch in den nächsten
zweieinhalb Jahren nicht. Wir waren nicht in derselben Klasse, also sah ich ihn in der Schule
nicht sehr oft, aber in der Kirche war es komisch. Seine Eltern schienen mich auch nicht zu
mögen.

Was ist Vergebung und warum ist es wichtig?

Bevor ich nun den Schluss der Geschichte erzähle, werde ich das große Thema ansprechen, über
das ich sprechen möchte: Vergebung. Vergebung ist ein zweiseitiger Prozess. Erstens: Wir
sündigen und machen Fehler, also müssen wir Gott um Vergebung für unsere Fehler bitten. Der
zweite Teil, auf den ich mich konzentrieren will, besteht darin, allen anderen zu vergeben, egal
wie sehr sie einen verletzt oder beleidigt haben. Jesus sagte in Matthäus 5:44, dass ihr das müsst,
“Ich dagegen sage euch: Liebet eure Feinde und betet für eure Verfolger,”


Das müssen wir, damit uns unsere Fehler vergeben werden können, denn wie es in Matthäus
6:14-15
heißt “Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer
himmlischer Vater sie auch euch vergeben; wenn ihr sie aber den Menschen nicht vergebt, so
wird euer Vater euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.” Für mich hört sich das stressig
und hart an, aber unser heutiger Prophet gibt uns einen guten Rat: “Wenn Vergebung derzeit
unmöglich erscheint, bitten Sie um Kraft durch das sühnende Blut Jesu Christi, damit Ihnen
geholfen wird. Ich verheiße Ihnen, dass Sie dabei persönlichen Frieden und enormen geistigen
Schwung gewinnen werden.” Frieden ist ein starkes Versprechen, und ich weiß, dass jeder durch
Vergebung Frieden erhalten kann.

Vergebung für John

Doch zurück zur Geschichte. Man könnte meinen, dass ich John nach der Unfreundlichkeit, die
er meinen Freunden und mir zeigte und nach diesem Streit nicht mehr mögen würde, aber das ist
weit von der Wahrheit entfernt. Schnell kam ich an einen Punkt, an dem ich mich nicht mehr von
ihm verletzen lassen wollte, aber ich vergab ihm für seine Aktionen, denn wie Jesus im Sterben
am Kreuz sagte, “Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!” Vergebung kann
schwer sein, aber zum Glück habe ich es dieses Mal ziemlich schnell vergessen.


Wieder, in den nächsten zweieinhalb Jahren, sprach John nicht mit mir. Ich ging zur Universität
und dachte nicht viel darüber nach. An dem Tag, an dem ich meinen Prozess begann, zurück
nach Deutschland zu ziehen, nachdem ich zweieinhalb Jahre lang geschwiegen hatte, kam John
nach der Kirche auf mich zu. Er begann mit mir zu reden, als wäre nichts passiert, als hätten wir
nicht zweieinhalb Jahre lang nicht miteinander geredet. John fragte mich dann, ob wir etwas
zusammen unternehmen wollten, woraufhin ich ihm antwortete, dass ich umziehen und die
nächsten zwei Jahre weg sein würde. Er verstand und beendete unser kleines Gespräch.

Zwei Herzen, die sich verändert haben


Einige Wochen nach meinem Umzug nach Deutschland meldete sich mein verlorener Freund bei
mir und entschuldigte sich für die Behandlung, die er meinen Freunden und mir damals angetan
hatte. Ich war voller Freude. Wir waren fast unser ganzes Leben lang beste Freunde gewesen,
und ich bin einfach nur froh, ihn wiederzusehen. Vergib, damit jeder wieder willkommen
geheißen werden kann. Vergib, damit du deinen Freund wieder haben kannst, nachdem er sich
geändert und Umkehr gezeigt hat. Vergib, weil unser Vater im Himmel uns darum gebeten hat.

Vergebung-Ist-Ein-Zweiseitiger-Prozess


Ich möchte mit einer Geschichte schließen, die Jesus erzählt hat und die dem Klischee entspricht:
“Sie haben nie gesagt, dass es leicht sein würde, aber sie haben gesagt, dass es sich lohnen
würde.”

“Da sagte der Sohn zu ihm: ‘Vater, ich habe gegen den Himmel und dir gegenüber gesündigt; ich
bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen!’ Der Vater aber befahl seinen Knechten: ‘Holt schnell
das beste Gewand aus dem Hause und legt es ihm an; gebt ihm auch einen Ring an seine Hand
und Schuhe an seine Füße und bringt das gemästete Kalb her, schlachtet es und laßt uns essen
und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war
verloren und ist wiedergefunden!’ Und sie fingen an, fröhlich zu sein” (Lukas 15:21-24).


Graham D. Covington

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