Ich wandte ich mich Christus zu, als meine Welt finster war

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Vor nicht ganz einem Jahr sprach Präsident Henry B. Eyring, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, bei einer Generalkonferenz über die gefahrvolle Zeit, in der wir leben: „Der Apostel Paulus schrieb an Timotheus: ‚Das aber sollst du wissen: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen.‘ [2 Timotheus 3:1.] …

Deswegen wird es immer schwieriger und nicht leichter, den Bündnissen treu zu sein, die wir eingehen und halten müssen, um gemäß dem Evangelium Jesu Christi zu leben.“

Diese Worte erfüllten mich mit Sorge. In meiner Familie in Venezuela gab es damals an sich schon genug Probleme. Fragen wie: „Wie kann ich denn bei all der Finsternis in der Welt optimistisch bleiben?“ oder „Wie kann ich in einer so schlimmen Gegenwart je auf eine strahlende Zukunft hoffen?“, bedrückten mich damals.

Präsident Eyring bot die Lösung an und zitierte Helaman 5:12. Dort steht, dass „unser Erlöser … der Fels ist, auf dem [wir unsere] Grundlage bauen“ müssen.

Ich zweifle nicht daran, dass diese Schriftstelle wahr ist, doch tatsächlich auf den Erretter zu bauen, das schien mir leichter gesagt als getan. Doch in dem Maß, wie ich Christus näherkomme, merke ich wirklich, wie alles zu unserem Guten zusammenwirkt, wenn nur unser Glaube an ihn fest ist (siehe Lehre und Bündnisse 90:24).

Ich fühlte mich im Stich gelassen

Vor ein paar Monaten erhielt ich von meiner Familie eine verheerende Nachricht. Mir war, als würde mir der Boden unter den Füßen hinweggezogen. Ich war durcheinander und wie betäubt und wurde vor lauter Sorge sogar krank.

Ich konnte überhaupt nicht nachvollziehen, wieso wir solche Schwierigkeiten durchmachen mussten, wo ich mich doch so sehr bemühte, treu zu bleiben. Ich fragte mich, ob ich denn irgendetwas falsch gemacht hätte. Die Zukunft sah trostlos aus, und ich fühlte mich vom Vater im Himmel und von Jesus Christus im Stich gelassen.

In dieser Zeit der Bedrängnis wandte ich mich an einen guten Freund. Er sagte etwas, was sich mir fest ins Gedächtnis eingebrannt hat: „Ich glaube, das ist für dich jetzt die Chance, über deine persönliche Beziehung zum Herrn nachzudenken. Was auch immer geschieht – an ihn kannst du dich in jedem Fall wenden. Von ihm kannst du Hilfe erhalten. Er schenkt dir gewiss die Liebe und Unterstützung, die du jetzt gerade brauchst.“

Diese Worte haben meinen Blickwinkel von Grund auf verändert. Ich war zwar wegen meiner Lebensumstände wütend, verletzt und durcheinander, aber ich hatte die Wahl. Ganz gleich, was wir durchmachen, welche Ängste uns bedrücken oder vor welchen Schwierigkeiten wir stehen – Jesus Christus ist stets an unserer Seite. Wir haben die Wahl: In unruhigen Zeiten können wir uns voll Glauben hin zu ihm und nicht weg von ihm wenden.

Genau dadurch stärken wir unsere Grundlage des Gottesglaubens und halten den Schwierigkeiten in der Welt stand – indem wir uns für den Herrn entscheiden.

Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat festgestellt: „Mittendrin im Feuer des Schmelzers sollten wir also nicht zornig auf Gott werden, sondern – im Gegenteil – näher an Gott heranrücken. Rufen wir den Vater im Namen des Sohnes an. Gehen wir tagaus, tagein im Geist mit ihnen. Lassen wir zu, dass sie uns im Laufe der Zeit ihre Treue kundtun. Erkennen wir sie wahrhaftig und erkennen wir auch uns selbst.“

Christus wartete nur darauf, dass ich mich ihm hilfesuchend zuwandte. Das bedeutete nicht, dass sich all meine Probleme gleich in Luft auflösten oder sich in meiner Familie alles sogleich wieder einrenkte. Doch er half mir, ein besserer Mensch zu werden, Freude zu empfinden und geläutert zu werden.

Als ich mich dem Erretter durch Gebet, Schriftstudium und Glauben Schritt für Schritt zuwandte, half er mir, meiner Familie zu vergeben und wieder Freude am Leben zu finden, auch wenn einige Schwierigkeiten immer noch ungelöst sind.

Die verheißene Zuflucht in Christus

In der Tat sind es gefahrvolle Zeiten in diesen Letzten Tagen. Wir hören von Kriegen und Kriegsgerüchten, von Pandemien und Naturkatastrophen – und ich bin mir sicher, dass es noch schwieriger wird. Wenn wir jedoch auf Jesus Christus als unseren Felsen bauen und auf ihn vertrauen, schenkt er uns selbst angesichts aller Probleme unermüdlich und immer wieder Frieden und Freude. Präsident Eyring hat außerdem erklärt: „Wer sich Sorgen um sich und seine Lieben macht, darf … hoffen, denn Gott hat uns in den kommenden Stürmen einen sicheren Ort verheißen.“

Was für eine machtvolle und schöne Verheißung das doch ist! Ich habe selbst miterlebt, wie sie in Erfüllung geht. Ich weiß, dies ist das wiederhergestellte Evangelium Jesu Christi. Er ist die Quelle jedes Segens. Er ist das Licht, er ist unser Erretter, und wir sind seine Schafe. Entscheiden wir uns doch für ihn und für den Glauben.

Maria Celeste Ramirez Mendoza

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