Wie Geduld und Glaube mein Leben durch das Evangelium verändert haben
Die Welt dreht sich schnell. Alles verändert sich ständig, und wenn man sich zu langsam bewegt, bleibt man auf der Strecke.
Als ich aufwuchs, war ich immer sehr beschäftigt. Ich optimierte ständig meine Zeit und überlegte immer, was ich als Nächstes tun sollte. Das hat mir viel Gutes gebracht, aber auch einiges, was nicht so gut war. Ich konnte viel erreichen und erleben, aber die Geduld war etwas, mit dem ich wirklich zu kämpfen hatte. Geduld mit anderen und vor allem Geduld mit mir selbst. Ich habe jedoch immer gewusst, dass Geduld etwas Wertvolles ist, das man bei sich haben sollte. Das Problem, zumindest für mich, war, wie ich mir diese Eigenschaft aneignen konnte.
Nach dem Abitur hatte ich die einmalige Gelegenheit, ein Stipendium an einer Universität zu erhalten, die ich unbedingt besuchen wollte. Mein schnelllebiger Verstand sagte mir, ich solle es annehmen, mein Leben in Angriff nehmen, mich weiter schnell bewegen und einen soliden Start in mein “richtiges Leben” hinlegen. Ich wusste aber auch, dass es für mich wichtig war, einen zweijährigen Missionseinsatz für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu leisten. Ich wollte schon immer dienen und die Freude am Evangelium weitergeben, aber würde mein Leben auch mit einer zweijährigen Pause zurechtkommen?
Das Buch Mormon ist voller Antworten, und je mehr man es studiert, desto leichter erkennt man die ewigen Einsichten, die darin zu finden sind. Kurz nach meinem Abschluss las ich den folgenden Vers im Buch “Alma”.
Alma 7:7 “Denn siehe, ich sage euch, es werden viele Dinge kommen; und siehe, eines ist von größerer Bedeutung als sie alle, denn siehe, die Zeit ist nicht mehr fern, dass der Erlöser lebt und zu seinem Volk kommt.”
Da war sie. Die Antwort auf meine Frage. Natürlich ist Bildung wichtig, aber noch wichtiger ist es, die Schönheit und Freude des Evangeliums von Jesus Christus zu teilen. Ich beschloss, mit meiner Karriere und meinem Studium geduldig zu sein, um Christus zu zeigen, dass er meine oberste Priorität ist.
Irgendwann wird meine Mission zu Ende sein, ich werde mein Studium an der Universität beginnen und schließlich in meinen Beruf einsteigen. Zum Glück habe ich jetzt die Geduld und das Vertrauen in Gott, die ich brauche, um Prioritäten zu setzen. Ich habe gelernt, dass, wenn man Gott um Antworten bittet, sich Zeit nimmt und Geduld hat, alles nach seinem Zeitplan ablaufen wird. Ich bin Jesus Christus und dem Buch Mormon dankbar dafür, dass sie mir geholfen haben, Geduld mit dem Herrn zu entwickeln.
Die Universität, an der Elder Bertolio vor seiner Mission ein Stipendium erhielt
Elder Bertolio ist jetzt ein Missionar für die Kirche Jesu Christi in Deutschland
