Meine Bekehrungsgeschichte

Meine Vorgeschichte

Meine Bekehrungsgeschichte: Ich kam das erste Mal mit circa 13 Jahren mit dem Evangelium in Berührung.

Vorher glaubte ich zwar an eine höhere Macht, jedoch nicht daran, dass sie sich sonderlich für mich interessiert. Irgendetwas hat vermutlich alles geschaffen, aber wir sind nur ein Teil davon. Wir leben mit der Umgebung, können nichts an deren Ablauf ändern. Somit war der Tod für mich auch endgültig, was mich manchmal stark ängstigte.

Eines Abends brachte mein Bruder eine Bibel mit nach Hause, hatte er irgendwo erhalten. Es war die sogenannte „Gute Nachricht“, die Einheitsübersetzung in heutigem Deutsch. Es war ihm sehr wichtig, dass ich darin lesen sollte, allerdings wollte ich zu Anfang nicht, ich hatte wenig Lust auf meiner Meinung nach „religiöse Spinnereien“. Er ließ nicht locker, und so fing ich dann doch an zu lesen.

Ich begann von vorne, 1. Buch Mose, Genesis.

Die Schöpfungsgeschichte kam mir sehr schlüssig vor, der „Sündenfall“, nebst Adam & Evas weiterer Lebensentwicklung als eine gute Darstellung des menschlichen Charakters & je weiter ich ließ, so stärker bekam ich das Gefühl, das es sich hierbei nicht um bloße Geschichten handelt, sondern um wahre Begebenheiten. Gegen Ende der 5 Bücher Mose erwuchs in mir der Wunsch zu erfahren, ob es einen Gott gibt.

Es war für mich wichtig, um weiter zu lesen, ich wollte wissen, ob es hinter diesem allen eine höhere Macht gibt, die sagt, ich sei ihr Ebenbild, sie wäre mein „Vater“ & möchte, dass ich Kontakt mit ihr aufnehme. Also fragte ich Gott ernsthaft, ob es ihn gebe & er gab mir daraufhin die Antwort. Von da an sprach ich mit Gott, wie mit jemandem, der mich wirklich lieb hat & der mir Nahe sein will. Der mich durch mein Leben leiten, begleiten & schützen will. Der aber auch will, das ich mich entwickele, aus mir das Beste mache, ihn oft um Rat frage.

Ich kam mit 14 in den evangelischen Konfirmantenunterricht. Dort lernte ich eine wichtige Erkenntnis von meinem damaligen Diakon (Jugendbetreuer): Wenn du ein Holzstück (er war Tischler), bearbeiten willst, benötigst du gutes Werkzeug. Ohne gutes Werkzeug wird das Ergebnis frustrierend & man hört auf, sich damit zu beschäftigen. Also beschäftige dich mit den Menschen in der Bibel. Wer waren sie, wie haben sie gelebt, wie dachten sie. Dann werden die Gleichnisse verständlich.

Diesen Rat habe ich mein Leben lang beherzigt, aufgrund dessen konnte ich die Bibel überhaupt erst verstehen.

Mit 16 fasste ich den Entschluss, selbst den Beruf des Diakons zu ergreifen. Dafür fing ich an, mit verschiedenen weiterführenden Mitgliedern der evangelischen Kirche Fragestellungen der Bibel zu erörtern. Leider wird die Bibel in dieser Gemeinschaft mehr als „Richtschnur für ein gutes Leben“ gesehen & ich wurde oft darauf hingewiesen, sie nicht zu wörtlich zu nehmen.

Für mich wurden somit als Eigenschaften einer wahren Kirche notwendig:

  1. Der Mensch ist nach dem Ebenbild Gottes erschaffen
  2. Somit sieht Gott wie ein Mensch aus, wie immer das sich auch darstellen mag
  3. Somit ist Gott kein „Geist, der in allem ist & alles durchdringt“
  4. Ich als Mensch kann Gottes Herrlichkeit nicht ertragen, dafür wird ein Mittler benötigt
  5. Wichtige Fragen werden mir so beantwortet, dass ich es verstehen kann (innere Stimme, Begebenheiten, sogenannte Zufälle, klare Ansprache)
  6. Jesus Christus hat wortwörtlich für mich gelitten, hat meine Sünden auf sich genommen & starb für mich. Die Auferstehung ist wahr, aufgrund dessen werde auch ich auferstehen. Er hat zu Gott gebetet & zeigt mir dadurch, wie ich zu Gott beten kann, nicht zu ihm
  7. Die Bibel ist das „Wort Gottes“, keine nette Spruchsammlung zur Lebensverbesserung.

Da die Punkte 1-3 in der evangelischen Kirche nicht erfüllt werden, begab ich mich auf die Suche nach der wahren Kirche. Da ich nur wenig von anderen Gemeinschaften wusste, konnte ich völlig frei auf meine Suche gehen & habe dabei viele gute Organisationen kennengelernt, aber nie eine Organisation, die diese Punkte in allem ohne Umschweife bestätigte.

Meine Bekehrungsgeschichte

Nachdem ich eine Weile gesucht hatte, geschahen Anfang 1987 3 für mich wichtige Dinge:

  1. Ich beschäftigte mich damals viel mit der Offenbarung des Johannes. Dort ist im Kontext zu lesen, das diejenigen, die sich in den letzten Tagen zu Gott & Jesus Christus bekennen, Drangsal erleiden werden. So versprach ich Gott, wenn ich nach seinem Sohn gefragt werde, ich mich zu ihm bekenne.
  2. Ich träumte von Christus, wie er mit offenen Armen auf mich wartete & mich aufforderte, zu ihm zu kommen. Ich antwortete, dass ich es ja gerne wolle, aber nicht wisse, wie.  
  3. Ich hatte einen Traum von der Bibel als gebundenes Buch. In diesem Traum war mir klar, dass es das Wort Gottes sei. Allerdings erschien ein kleineres, dunkelblaues Buch, das auf die Bibel aufgelegt wurde. Ich war verwirrt, da ich nichts von weiteren, gebundenen Schriften wusste & ich auch nicht an weitere Fortführung der Bibel glaubte. Mir war jedoch klar, dass dieses kleine Buch wichtig für mich wird.

Anfang Oktober geschah es dann, dass mich mitten in einer Einkaufszone in mir eine Stimme sprach:

„Lars, weist du noch, was du mir verspochen hast?“

Ich war wie vom Donner gerührt, so ein Erlebnis hatte ich noch nie gehabt. Ich benötigte eine Zeit, in der ich einfach nur dastand, um es zu verarbeiten. Dann entspann sich folgender Dialog:

„ja, wenn ich nach Jesus Christus gefragt werde, werde ich mich zu IHM bekennen.“

„Gut, wenn du nun weitergehst, wird dir jemand begegnen, mit dem du nicht Sprechen magst. Der wird dich nach Jesus Christus fragen. du hast  nun die Möglichkeit, nach rechts wegzugehen & ich werde dich fortan nicht mehr behelligen, oder du gehst geradeaus.“

Ich stand noch eine kleine Weile & dachte über meine Möglichkeiten nach. Mir war klar, dass ich die freie Entscheidung über den weiteren Verlauf hatte, aber ich wollte mein Versprechen einhalten. Also ging ich weiter…

Zur weiteren Erklärung:

Ich war (und bin) ein Fan von sogenanntem „British Metal“, eine Hardrock-Musikrichtung. Damals trugen solcherart Leute gerne am ganzen Körper schweres, schwarzes Leder, mehrfache Nietenarmbänder & sahen ganz allgemein nicht nett aus. Außerdem hatte ich immer eine Zigarette in der Hand.

Dazu kam, das mir die Missionare in meiner Stadt zwar vom Sehen her bekannt waren, ich aber den Kontakt strikt mied, da ich sie für die Vertreter einer amerikanischen „Psycho-Sekte“ hielt. Von einer „Kirche Jesu Christi (HLT) war mir nichts bekannt, den Begriff „Mormonen“ kannte ich nur vom Hörensagen, das Buch Mormon war mir gänzlich unbekannt.

Damals nutzten Die Missionare für den Straßenkontakt gerne eine Umfrage nach dem persönlichen Glauben. Ein Gespräch kam mit der Einleitung, ob man ein wenig Zeit für eine Umfrage hätte, zustande. Hätte mich nun also der Missionar derart angesprochen, wäre ich weitergegangen, denn das war ja nicht die Frage nach Jesus Christus.

An diesem Nachmittag war der Missionar Elder Macfarland zu einem Austausch-Besuch in meiner Stadt. Er war schon eine ganze Weile mit dieser Umfrage beschäftigt, als eine Stimme zu ihm sprach, dass ihm gleich jemand entgegenkommen wird, mit dem er eigentlich vom Aussehen her nicht sprechen möchte. Diesen Menschen soll er einzig nach Jesus Christus fragen, keine Umfrage, kein anderes Ansprechen.

Ich ging nun also weiter & sah in der Ferne einen Mann im Anzug mir entgegengehen, mit dem ich nicht sprechen wollte. Als wir bis auf ein paar Meter entfernt waren, schauten wir uns beide irritiert an & Elder Macfarland fragte einzig & ohne Gruß, Floskeln oder irgendetwas anderes: 

„Glauben Sie an Jesus Christus?“

Ich bejahte, löschte meine Zigarette & meinte nur, das wir beide uns jetzt unterhalten müssen. Er stellte den Propheten Josef Smith vor, skizzierte kurz die Wiederherstellung & gab mir ein Exemplar des Buches Mormon zu lesen, damals ein kleines, blaues Buch. Er leih es mir nur, wir vereinbarten für den Folgetag ein neues Treffen, ob ich ihm das Buch Mormon zurückgeben will. Ich versprach, bis zum nächsten Tag darin zu lesen.

Daheim richtete ich mich zum Lesen ein, wie ich es bei interessanten Büchern immer tat, mit Zigaretten & Alkohol. Das war damals eine Art Ritual bei mir. Allerdings konnte ich keine Silbe lesen aufnehmen, irgendetwas war falsch. Erst als ich die Zigarette löschte & das Glas Alkohol weglegte, wurde mir der Inhalt des Buches Mormon verständlich. Mir war damals der Brauch der Kirche von Abstinenz in Zigaretten & Alkohol nicht bekannt!

Ich besprach mich am Abend mit meinem Bruder über das Buch Mormon & er forderte mich auf, es nicht anzunehmen, es gebe keine weitere Schrift zur Bibel. Ich kam ins Wanken, die Tradition gewann in mir Überhand & so entschloss ich mich, das Buch Mormon zurückzugeben.

Am nächsten Tag traf ich einen neuen Missionar, Elder MacFarland sein Austausch war ja vorbei (allerdings telefonierte er Abends mit seiner Mutter, das er ein hochgeistiges Erlebnis hatte & bat sie, für mich zu beten). Der Missionar war ebenfalls auf Austausch, sah mich & war sich sicher, dass ich ihm das Buch Mormon zurückgeben werde. As er mich nun fragte ob ich es zurückgebe, dachte ich „Ja“ & sprach „Nein”. Ein Ereignis, das ich nie vergessen werde.

Am darauffolgenden Sonntag besucht ich den Abendmahl-Gottesdienst. Es war eine Fast- & Zeugnisversammlung. Ich verstand nicht viel von dem, was die Mitglieder sagten, doch in meinem Herzen ging mir ein Brennen, dass das die wahre Kirche sei. Ich war im Anschluss so aufgeregt, dass ich 2 Stunden ziellos durch die Gegend wanderte, um mir über meine Gefühle im Klaren zu sein

Das Buch Mormon

Meine Suche war am Ende.

In den nächsten 3 Wochen konnten alle meine Fragen beantwortet werden, alle Vorbereitung kam zu einem Schluss, alles fügte sich ineinander.

Am 17.10,1987 wurde ich dann getauft.

Ich bin weiterhin ein „kritischer Geist“, der der Meinung ist, das der Mensch zwar durch Gehorsam ins Himmelreich käme, er aber von Gott die Intelligenz bekommen hat, alles hinterfragen zu dürfen. So prüfe ich vieles, was mit meinem Glauben & meinem Leben in der Kirche zu tun hat. 

In meinem Leben gab es, wie bei jedem Menschen viele gute & viele schwierige Momente. Mein Glauben wurde & wird jeden Tag immer wieder aufs Neue geprüft. Deshalb kann ich mit Gewissheit Zeugnis geben, das es GOTT gibt, JESUS CHRISTUS ist sein eingeborener Sohn & der HEILIGE GEIST bestätigt mir dies alles.

Lars Albrecht, Baunatal

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