Spüren, dass man „gut genug“ ist: 3 Tipps für ein positiveres Selbstbild

Ein positiveres Selbstbild: Depressionen und Angstzustände führten dazu, dass meine Gesundheit litt und mein Selbstbild noch mehr. Doch dreierlei half mir, mich wieder selbst zu lieben.

„Du bist nicht gut genug.“

Diese Worte hängen in meinem Keller an einer Wand. Ich habe dort ein kleines Zimmer, in dem ich Fitnesstraining mache, und wenn mir negative Gedanken kommen, schreibe ich sie auf und hefte sie an eine Pinnwand. So werde ich an die Probleme erinnert, die ich überwunden habe, und an das alte Ich, das ich hinter mir lasse.

Lange Zeit habe ich mir gesagt, dass ich nicht gut genug sei. Ich litt enorm unter Depressionen und Angstzuständen, was wiederum zu einer schlechten körperlichen Verfassung führte. Ich war hilflos. Ich fühlte mich wertlos. Ich hatte keine Hoffnung mehr. Ich dachte, dass ich der Liebe Gottes oder eines anderen Menschen nicht würdig wäre.

Als junge Erwachsene haben wahrscheinlich viele von uns manchmal das Gefühl, wir seien nicht gut genug – ob es unser Verhalten betrifft, unsere Talente oder, wie in meinem Fall, das Selbstbild. Vor kurzem habe ich mir vorgenommen, die verborgensten Seiten in meinem persönlichen Buch des Lebens zu öffnen und ehrlich zu beleuchten. Dabei fiel mir so einiges auf, wodurch das negative Selbstbild, das ich so lange in mir getragen hatte, hervorgerufen worden war. Ich entdeckte jedoch auch die folgenden drei Punkte, wie ich es ablegen konnte.

3 Tipps für ein positiveres Selbstbild
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1. Hör auf, dich mit anderen zu vergleichen

Einmal las ich ein Zitat von Theodore Roosevelt, das besagte: „Das Vergleichen raubt die Freude.“ In einer Welt, in der jeder ständig seine Erlebnisse in sozialen Netzwerken postet, fühlte ich mich ständig durch unrealistisches Vergleichen mit Freunden, Familie und Promis unter Druck gesetzt. Dabei verglich ich meine größten Schwächen mit den größten Leistungen anderer und fühlte mich oft unzulänglich. In dieser Phase der negativen Selbstbetrachtung wurde mir klar, dass ich meine Einstellung ändern musste.

Ich legte eine Pause von sämtlichen sozialen Medien ein und begann, mir eine positive Einstellung anzueignen und in anderen das Beste zu sehen. Innerhalb von kurzer Zeit begann ich, anders zu denken. Ich hörte bald auf, meine Schwächen mit den Stärken anderer zu vergleichen, wie ich es früher so oft getan hatte. Ich fing sogar an, heimlich die Erfolge anderer zu feiern! Dadurch verschwand sofort die Mauer des Stolzes und der Eifersucht, die ich mit der Zeit aufgebaut hatte. Stattdessen konnte ich klar sehen und alles aus dem Blickwinkel der Ewigkeit zu betrachten.

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2. Bring dein Leben mit Gottes Willen in Einklang

Unsere Erfahrungen in diesem Erdenleben werden manchmal von der bedrückenden Erkenntnis überschattet, dass wir unvollkommen und sterblich sind. Im Endeffekt führte meine negative Einstellung mir und meinem Körper gegenüber dazu, dass sämtliche Bereiche meines Lebens darunter litten. Wenn meine Schwächen immer stärker auf mir lasteten, verhielt ich mich destruktiv, statt mich an den Herrn zu wenden. Durch dieses Verhalten fühlte ich mich wiederum so unvollkommen, dass mich das Gefühl überkam, das Leben wäre nicht lebenswert. Der Einzige, an den ich mich letztlich wenden konnte, war der Herr. Demütig und umkehrwillig strengte ich mich an, die Worte der Propheten zielgerichtet und mit mehr Beständigkeit zu lesen und darum zu beten, meine Umgebung mit den Augen Gottes betrachten zu können.

Wenn wir uns dem Herrn zuwenden und seinen Willen annehmen, ist keine Prüfung zu schwer, was auch geschehen mag. Prüfungen können jedoch zu einer großen Last werden, wenn wir versuchen, unseren Willen zu erzwingen statt seinen anzunehmen. Als ich den Willen des Herrn annahm, konnte ich viel klarer sehen und begann, meinen Wert zu erkennen – so wie ich war –, statt mich andauernd unzulänglich zu fühlen.

Wenn ein Mann die heiligen Schriften liest, richtet er seinen Willen auf Gott aus und gewinnt ein positiveres Selbstbild.

3. Entwickle vollkommene Liebe

In Moroni 8:16 lesen wir: „Vollkommene Liebe vertreibt alle Furcht.“ Vollkommene Liebe verleiht uns große Kraft, wenn wir vor dem Spiegel stehen und unseren ewigen Wert und den der Menschen um uns herum erkennen wollen. Wir sehen uns dann so, wie wir sind, statt unsere Fehler unter die Lupe zu nehmen. Liebe hängt nicht vom Aussehen ab. Liebe bedeutet, uns selbst und anderen Fehler zu vergeben und vorwärtszugehen, den Blick fest auf das Licht der ewigen Herrlichkeit gerichtet.

Ich habe herausgefunden, dass ich nicht einfach versuchen kann zu lieben; Liebe muss mich ganz erfüllen und ein Teil von mir werden. In der vollkommenen Liebe finden wir das wahre Wesen Gottes – und in der Folge auch unser eigenes göttliches Wesen – und den Weg, den er für uns bereitet hat.

Mein Weg zu mehr seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit hat meinen Glauben an Gottes Zeitplan und daran, dass er mich in alle Ewigkeit liebt, gestärkt. Manchmal war ich ganz am Boden zerstört, doch als ich aufhörte, mich mit anderen zu vergleichen, meinen Willen mit dem Willen Gottes in Einklang brachte und lernte, mich selbst wirklich zu lieben, konnte ich meine ewige Bestimmung erkennen, und ich fand Frieden. Die Liebe Gottes ist unendlich mächtig. Wenn wir einen Gang herunterschalten und uns die Zeit nehmen, diese Liebe zu entdecken, lässt er uns erkennen, dass wir gut genug sind, auch in unseren schwächsten Momenten.

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Marcus Paiz

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