Tu das Rechte

Tu das Rechte: Den Mut zu haben, nicht das zu tun, was leicht ist, sondern das, was richtig ist.

Hey, ich bin Celine aber gerade Sister Pikal!

Auf meiner Mission erlebe ich viele geistige Erlebnisse und Erfahrungen, die mich beeinflussen, aber es gibt eine Erfahrung in meinem Leben die tief in meinem Herz steckt.

Tu das Rechte: meine Erfahrung

Es geht zurück in meine Schulzeit. Das klingt als wäre es schon sehr lange her, so fühlt es sich für mich an. Ich war ungefähr in der 9. Klasse und wir bekamen einen Test zurück, den wir in dem Fach Deutsch geschrieben haben. Ich bekam eine sehr gute Note darauf. Ich weiß ja nicht wie es bei euch immer war, aber wir in der Klasse verglichen immer unsere Test untereinander. Der Lehrer forderte uns auf den Test zu kontrollieren und zu gucken ob alles richtig wäre.

Zu meiner Überraschung bemerkte ich, dass ich eine viel bessere Note bekommen habe als ich sollte, da ich weniger Punkte hatte als eine Freundin, die die gleiche Note hatte. Ich überlegte was ich tun sollte und die Lehrerin fuhr fort mit dem Unterricht. Ich fragte meine Mitschüler die in meiner Nähe saßen was ich tun sollte und viele antworteten “lass es einfach”, “ist doch toll eine bessere Note zu haben” und “es wäre dumm zum Lehrer zu gehen”.

Ich überlegte und dachte darüber nach was ich als Kind und als Jugendlicher immer in der Kirche lernte: “Tu das Rechte” oder “lüg nicht!” Ich fragte mich, was Jesus über mich denken würde, wenn ich jetzt nicht aufstehe und das richtige tue. Jetzt wollt ihr sicher wissen was ich getan habe oder? Ja, es wäre einfacher nichts zu sagen und eine bessere Note zu haben und immerhin war es ja der Fehler der Lehrerin.

Aber ich hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch und Herzklopfen. Es fühlte sich so an als wären Stunden vergangen. Ich hatte zwei Gedanken im Kopf. Kennt ihr, wenn in Filmen zwei kleine Männlein auf den Schultern sitzen und zwei unterschiedliche Sachen ins Ohr flüstern? GENAU ein Engelchen und ein Teufelchen! Wobei das “Teufelchen” meine Mitschüler waren, die es natürlich nur gut meinten, aber dennoch das Falsche sagten.

Ich biss meine Zähne zusammen und als der Unterricht zu Ende war, ging ich nach vorne zu meiner Lehrerin und zeigte ihr meinen Test. Ich weiß nicht was sie gedacht hat, aber sie sah überrascht aus als ich sie auf die bessere Note hinwies. Sie sagte: “ich muss dir jetzt leider eine Note schlechter geben”, ich erwiderte mit einem fröhlichen “Ja!” Als ich zurück auf mein Platz ging bekam ich Sachen an den Kopf geschmissen wie “bist du doof?!”, “wieso hast du das getan?” Aber in meinem Inneren war das kein Verlust, sondern ich fühlte mich eher befreit und glücklich obwohl ich gerade eine schlechtere Note bekam.

Was ich gelernt habe

Jetzt fragt ihr euch sicherlich, wie das Mädchen so glücklich sein konnte wegen der schlechteren Note. Es hatte nichts mit der Note zu tun oder mit meinen Mitschülern, sondern damit was ich getan habe. Es hört sich vielleicht klein an, aber es war ein großer Schritt für mich, denn meine Mitschüler haben mich schon immer gemobbt, weil ich der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage angehöre und diese komischen Gebote befolge und anscheinend keinen Spaß verstand. Für mich war es ein großer Schritt, da ich wahrscheinlich noch schlechter dastehen würde, weil ich nicht einfach gelogen habe und die Note so hin nahm.

Thomas S. Monson der frühere Prophet, den ich sehr liebte, sagte in einer Ansprache:

“Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, brauchen wir Mut: den Mut, Nein zu sagen, wenn es nötig ist, den Mut, Ja zu sagen, wenn es angebracht ist, den Mut, das Richtige zu tun, weil es richtig ist…Ich möchte hinzufügen, dass zu diesem inneren Mut auch gehört, dass man das Richtige tut, auch wenn man Angst hat, dass man seine Glaubensansichten auch auf die Gefahr hin verteidigt, verspottet zu werden, und dass man an ihnen festhält, auch wenn Freundschaften oder der gesellschaftliche Stand auf dem Spiel stehen. Wer unverrückbar für das Richtige einsteht, läuft Gefahr, zuweilen Missfallen zu erregen oder sich unbeliebt zu machen.”

Ich tat das Rechte trotzdem, egal was meine Mitschüler von mir dachten oder immer noch denken, aber so wie in Römer 8:31 steht “Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?” Es ist egal in welchen Situationen, ob in der Schule oder auf Mission, wir sind Kinder Gottes und wir müssen uns nicht für unseren Glauben an unseren Himmlischen Vater schämen! Seien wir stolz! Seien wir mutig! Tun wir das richtige, auch wenn es uns manchmal schwer fällt. Ich weiß, dass Jesus hinter uns steht. Er führt und trägt uns, er liebt uns und deswegen vollbrachte er das Sühnopfer für uns. Er ist mein Erretter und auch deiner! Er liebt dich und ich auch!

Celine Pikal, Potsdam

Celine ist 21 Jahre alt und ist geborene Österreicherin aber wohnt seit 12 Jahren in Potsdam. Sie malt und kocht gerne, aber ihre größten Hobbys sind Airsoft spielen und Animes schauen, XD. Aber gerade dient sie freiwillig für 18 Monate als Missionarin für die Kirche Jesus Christi, um Menschen zu dienen.

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