Wie ich mich Gott nach 15-Jahren wieder näherte

Ich bin ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage. Ich wurde am 28.02.1985 in eine Familie hineingeboren, die mich mit dem Evangelium aufzog. Ich durfte eine behütete Kindheit erleben und meine Eltern erzogen mich stets liebevoll und mit Geduld.

Wie ich mich von Gott abwandte

Im Alter von 14 Jahren fühlte ich mich stark von weltlichen Dingen angezogen und schnell waren ein Leben mit dem Evangelium, und auch der sonntägliche Kirchenbesuch für mich nicht mehr besonders hip. Rasch verlor ich das Interesse an Religion und ging auch nicht mehr mit meiner Familie in die Kirche. Meine Eltern waren darüber sehr traurig. 

Ich redete zwar nie schlecht über die Kirche Jesu Christi, auch glaubte ich immer noch an einen Gott – jedoch räumte ich ihm keinen nennenswerten Platz mehr in meinem Leben ein; allenfalls erinnerte ich mich vorübergehend an ihn, wenn es mir schlecht ging und ich ihn dann in einem flüchtigen Gebet um Hilfe bat. 

Mein Weg zurück zu Gott

Viele Jahre vergingen, in denen ich ohne die Führung und Hilfe des himmlischen Vaters lebte. Dann plötzlich, im Oktober 2014, fasste ich den Entschluss, die Kirchenversammlungen wieder zu besuchen. Kurz vorher hatte sich mein damals langjähriger Freund von mir getrennt. Ein halbes Jahr zuvor hatte ein liebevolles Ehepaar meiner Kirchengemeinde immer wieder Kontakt zu mir aufgenommen. Vielleicht hatte mir das den notwendigen Schubs gegeben.

Auch weiß ich heute, dass ein weiterer Punkt wohl für mich damals und all die Jahre zuvor entscheidend gewesen war: Meine Eltern gaben mich nie auf. Sie verurteilten mich nicht dafür, dass ich 15 Jahre lang fern von Gott gewesen bin. Sie ließen mich nie fallen, gaben mich nicht auf – sondern zeigten mir weiter und oft, dass ich ihre Tochter bin und sie mich sehr lieb haben. 

Meine Beziehung zu Gott heute

Seit meiner Entscheidung für den Glauben und für Gott sind nun mehr als 6 Jahre vergangen – und ich habe keinen einzigen Tag bereut. Heute habe ich ein festes Zeugnis vom Evangelium Jesu Christi und so viel Freude daran, es zu leben. Das Evangelium ist wunderbar. Ich lese täglich in den Heiligen Schriften und nähere mich meinem himmlischen Vater aufrichtig und voller Dankbarkeit im Gebet, morgens und abends.

Es war nicht Gott, der mich all die Jahre verlassen hatte; Ich hatte mich von ihm entfernt, ich hatte seine Hand losgelassen. Er war immer da, sein Arm war mir immer entgegengestreckt. 

Ich bin meinem himmlischen Vater von Herzen dankbar für seine Barmherzigkeit. Er liebt mich, er kennt mich und er hat einen Plan für mich. 

Ich weiß, dass der Herr jedes seiner Kinder liebt und einen perfekten Plan für uns hat. Er möchte, dass wir glücklich sind. Wir müssen ihm nur die Chance geben, in unserem Leben zu wirken. Ich weiß, dass unser Vater im Himmel Großartiges, ja Unvorstellbares für uns vollbringt, wenn wir Glauben an ihn haben und ihm vertrauen.

Nie in meinem Leben habe ich mich glücklicher gefühlt, als jetzt, wo Gott wieder an meiner Seite ist. Immer, Tag und Nacht. Nie zuvor machte mein Leben so viel Sinn, wie jetzt. Und nichts in der Welt könnte mich je wieder dazu bewegen, meinen Gott, meinen himmlischen Vater aus meinem Leben zu verbannen. 

Abschließend möchte ich zwei meiner Lieblingsschriftstellen teilen, die mir immer Hoffnung und Kraft geben, egal wie mein Leben gerade verläuft:

„Mit ganzem Herzen vertrau` auf den Herrn, bau nicht auf eigene Klugheit; such` ihn zu erkennen auf all deinen Wegen, dann ebnet er selbst deine Pfade.“ (Sprichwörter 3:5,6)

Annika Bruder, Nürnberg

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