Tempel: Das Haus des Herrn

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist für Vieles bekannt. Insbesondere ist sie für die Erbauung großer weißer Sakralbauten bekannt, den Tempeln. Der bekannteste ist der Tempel in Salt Lake City, Utah in den USA. 

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Salt Lake City Utah Tempel, in den USA

Seit Januar 2022 gibt es 164 Tempel von der Kirche Jesu Christi in über 150 verschiedenen Ländern. 

Aber was ist ein Tempel überhaupt? Was wird innen gemacht und warum sind sie für Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage so wichtig? 

Wie sieht ein Tempel normalerweise aus? 

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Jeder Tempel ist einzigartig, doch haben sie in der Regel ein paar Gemeinsamkeiten. Die meisten Tempel sind weiß und sehr kunstvoll gebaut. Es benötigt äußerst viel Zeit und Bemühungen bis zur kompletten Fertigstellung eines Tempels. Fast jeder Tempel hat ein goldenes Standbild von einem Engel mit einer Trompete. Das ist der Engel Moroni.

Eine Statue von Moroni ist nicht auf jedem Tempel zu finden, aber er ist auf den meisten. Ursprünglich sollte diese Statute den Erzengel Gabriel darstellen, so wie er in der Offenbarung beschrieben ist, doch entschied man sich letztendlich dafür, dass er den Engel Moroni darstellen soll. Moroni war der Name des letzten nephitischen Propheten, der im Buch Mormon geschrieben hat. 

In dem Tempel gibt es immer ein schönes Taufbecken das auf 12 Ochsen steht, die die 12 Stämme Israels symbolisieren. Hier darf man sich für den Verstorbenen taufen lassen.

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Foto aus dem Ogden Utah Tempel, USA

Was genau ist ein Tempel? 

Über dem Eingang an eines Tempels stehen die Worte: 

 “Heilig dem Herrn. Das Haus des Herrn.” 

Er ist buchstäblich das Haus des Herrn und muss von einem Apostel des Herrn geweiht werden. Deswegen können nur würdige Mitglieder der Kirche Jesu Christi den Tempel betreten. Nicht jeder kann den Tempel betreten, selbst nicht jedes Mitglied der Kirche Jesu Christi. Man benötigt einen gültigen Tempelschein, er bestätigt die Würdigkeit des jeweiligen Mitgliedes und ist in etwa mit einem Führerschein vergleichbar. 

Das bedeutet jedoch nicht, dass niemand außer den Mitgliedern der Kirche die Möglichkeit hat einen Tempel zu besuchen. Vor seiner Weihung ist jeder Tempel einen gewissen Zeitraum für die Allgemeinheit geöffnet. Während dieser Zeit ist jeder eingeladen eine Tour zu machen und so die Gelegenheit zu bekommen jeden Raum des Tempels besichtigen zu können. 

Der Tempel ist ein Haus des Lernens. Hier lernt man mehr über das Evangelium Jesu Christi und geht Bündnisse oder Versprechungen mit Gott ein. Zum Beispiel wird hier das Endowment empfangen. Das englische Wort endow hat zwei Bedeutungen, die miteinander verwandt sind: einerseits „ein Geschenk gewähren“ und andererseits jemanden „bekleiden“.

Das Endowment ist ein besonderes Bündnis, welches man mit Gott macht, welchen einen schützt und leitet während harten und schwierigen Zeiten im Leben. Beim Endowment erhält man Belehrungen über die Schöpfung der Erde, den Fall Adams und Evas, den Plan der Erlösung durch Jesus Christus und unseren Lebensweg zurück in die Gegenwart Gottes.

Der Tempel ist nicht wie ein normales Kirchengebäude. In der Kirche, wo der Gottesdienst stattfindet, ist jeder willkommen. 

In einem Tempel finden keine Gottesdienste statt und die heiligen Ordnungen die man in ihm vollzieht, würde man nicht in einem normalen Kirchengebäude vollziehen. Im Tempel wird Tempelkleidung getragen. Das Haus des Herrn ist ein sehr besonderer und heiliger Ort. 

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Die Wörter “Das Haus des Herrn. Heilig dem Herrn” an dem Freiberg Tempel, Deutschland

Was macht man in einem Tempel? 

Von den verschiedenen Sachen die man in einem Tempel machen kann, geht alles um das Priestertum, oder die Gott gegebene Macht in seinem Namen zu handeln. Die Ordnungen die man im Tempel machen kann sind folgende: Das Endowment empfangen, heiraten und sich für Verstorbenen taufen lassen. Dies alles sind heilige Bündnisse oder Versprechungen an Gott, die nur in einem Tempel gemacht werden können.

Sie sind nötig um mit Gott wieder vereint leben zu können und weil nicht jeder auf der Erde die Möglichkeit hat das Evangelium anzunehmen oder in den Tempel zu gehen, hat Gott einen Weg vorbereitet, um allen Menschen die Möglichkeit zu geben alle notwendigen Bündnisse durch andere einzugehen. Nach den jeweiligen heiligen Handlungen für die Verstorbenen, darf jede verstorbene Person sich entscheiden ob sie die Ordnungen akzeptieren will oder nicht, denn die Entscheidungsfreiheit des Menschen ist immer sehr wichtig auch nach dem irdischen Dasein. 

Eine Ehe die in einem Tempel gesiegelt ist, besteht nicht nur in diesem Leben, sondern auch für die Ewigkeit. Durch das Priestertum, es ist einem würdigen Ehepaar gestattet einen Bund einzugehen, indem sie für immer miteinander verheiratet sein können. Für manche klingt das ein bisschen überwältigend, für Mitglieder der Kirche Jesu Christi aber es ist eines der größten Ehrungen und Segnungen die sie bekommen können. Deswegen spielt die Ehe, oder mit anderen Worten, die Familie, eine sehr große -und wichtige Rolle für die Heiligen der Letzten Tage. 

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Familie im Park

Warum ist der Tempel so ein Geheimnis? 

Die Tempel und was da passiert, ist kein Geheimnis, sondern es ist heilig. Gleich dem uralten Tempel in der Bibel, sind Tempel auch heute sehr heilige Orte. Was sie sind und was man da macht darf jeder wissen, wie die heiligen Handlungen im Tempel im Detail begangen werden, unterliegt der absoluten Diskretion. Im Laufe der Geschichte hat der Herr seinem Volk immer wieder geboten, Tempel zu errichten.

In der Bibel können wir lesen, dass damals ausschließlich Leviten den Tempel betreten durften, aber heute sind sie für jedes würdige Mitglied offen, so erhält jeder auf Erden die Möglichkeit, sich vor Gott zu demütigen und die notwendigen Veränderungen im Leben vorzunehmen um die entsprechende Würdigkeit zu erlangen den Tempel betreten zu dürfen und an den darin enthaltenen heiligen Handlungen- und Segnungen teilzunehmen. 

Segnungen, die der Besuch des Tempels mit sich bringt

Im Tempel werden nicht nur heilige Handlungen des Priestertums vollzogen, er ist auch ein Ort des Friedens und der Offenbarung. Er ist ein Ort, wo man bei wichtigen Entscheidungen oder großen Sorgen geistige Führung empfangen kann. Der Herr segnet diejenigen, die an den heiligen Handlungen im Tempel teilnehmen. Diese Segnungen beschränken sich aber nicht nur auf die Zeit, die man im Tempel verbringt. Wer Tempelarbeit verrichtet, ist in allen Lebensbereichen gesegnet.

Die Arbeit im Tempel schenkt Kraft und läutert einen geistig. Obwohl der Tempel ein heiliger Ort ist, sogar das Haus des Herrn, gibt es einen anderen Ort, der genauso heilig sein kann wie ein Tempel, und das ist das Haus oder Heim von jedem von uns. Wenn wir uns die Zeit nehmen und uns bemühen, unser Zuhause zu einem sicheren und geistlichen Ort zu machen, an dem der Geist des Herrn bequem wohnen kann, kann das Zuhause eines Menschen genauso heilig und sicher sein wie ein Tempel des Herrn. 

Schlusswort

Alles in allem, ist ein Tempel das Haus des Herrn. Weil er heilig ist, dürfen nur würdige Leute ihn betreten, aber weil wir alle geliebte Kinder Gottes sind, ist es möglich für jeden Menschen den Tempel zu sehen. Der Tempel ist ein Haus des Lernens wo man mehr über Gott und seinen Plan lernen kann und er ist ein Ort an dem man eine bessere Beziehung zu Gott aufbauen kann.

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