Wie ich eine Beziehung zu Gott aufgebaut habe

Manchmal scheint es, als sei Gott weit weg, und es ist schwer, eine Beziehung zu ihm aufzubauen. So habe ich eine Beziehung zu Gott aufgebaut.

Mein Vater und ich

Ich habe meinen Vater lieb. Wir verstehen uns richtig gut. Als ich noch Zuhause war, gingen wir mehrmals in der Woche spazieren: abends oder morgens, zur Kirche oder zur Bank, für 15 Minuten oder vielleicht für 2 Stunden. Manchmal redeten wir die ganze Zeit miteinander. Manchmal sagten wir sehr wenige Worte. Aber diese Spaziergänge halfen mir viel eine gute Beziehung zu meinem Vater aufzubauen.

Andererseits fiel es mir manchmal schwer, ein ähnliches Gefühl zu habe, bzw. eine gute Beziehung zu meinem Vater im Himmel zu haben, weil ich ihn weder sehen noch hören konnte. Da ich aber diese Beziehung zu ihm haben wollte, nahm ich das, was ich aus den heiligen Schriften über das Wesen des Himmlischen Vaters gelernt hatte und stellte mir vor mit meinem Himmlischen Vater einen Spaziergang zu machen. Dieses half mir seinen Charakter besser zu verstehen und wirklich das Gefühl zu haben, dass er mein liebevoller Vater im Himmel ist und dass ich tatsächlich seine Tochter bin.

Wie eine Tochter und ein Vater, so kannst du eine Beziehung zu Gott aufbauen.

Er hört mir zu

Wenn ich einen schwierigen Tag hatte oder eine Prüfung nicht bestanden hatte oder einfach nur gute Nachrichten hatte, die ich mitteilen wollte, hörte mir mein Vater immer zu. Beim Himmlischen Vater ist es genauso.

Egal was im Leben los ist, er will von mir hören!

Er will wissen, wie es mir geht, was heute nicht so gut und gut gelaufen ist. Das will er nicht nur einmal im Monat oder vielleicht zu Weihnachten und zu Ostern hören. Er will es jeden Tag hören. Das können wir durch das Gebet erreichen, wenn wir mit dem Vater im Himmel reden. (Enos 1:4)

Er gibt mir Ratschläge und Antworten

Er hört uns nicht nur zu, er antwortet uns auch. Der Himmlischer Vater weiß alles und er teilt seine Weisheit gerne mit (Jakob 1:5).

Als ich mich entscheiden musste, an welcher Uni ich studieren wollte, forschte ich viel und dachte oft darüber nach und redete viel mit meinem Vater aber ich beriet mich auch mit meinem Vater im Himmel. Was waren die Vor- und Nachteile? Wo würde ich mich am wohlsten fühlen und viel lernen? Als ich mich endlich entschied, was ich machen wollte, und das dem Vater im Himmel sagte, spürte ich, dass ich die richtige Wahl traf. Er will, dass wir uns mit ihm beraten, anstatt ihm bloß etwas mitzuteilen. Er berät gern mit uns und lenkt uns zum Guten (Alma 37:37).

Er will, dass ich lerne und wachse 

Manchmal ist das, was der Himmlische Vater von uns will, nicht so leicht und es ist echt anstrengend seinen Erwartungen gerecht zu werden. Da ich kein vollkommener Mensch bin, stellte ich mir manchmal Gott als zornige Gestalt vor, der aufgrund meiner Schwächen und Fehler enttäuscht war.

Was ich nicht gewusst habe, ist wie liebevoll, geduldig und barmherzig der Vater im Himmel ist. Er drängt mich, mein Bestes zu geben, aber das liegt daran, dass er mein Potenzial sieht. Er möchte, dass ich die beste Version von mir selbst werde. Sein Ziel ist, dass ich wie er werde (3 Nephi 12:48).

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Er ist bereit mir zu helfen, wenn ich seine Hilfe annehme

Als sein Kind habe ich zweifelslos ein göttliches und ewiges Potenzial. Wenn ich mich aufrichtig bemühe, hilft mir Gott dieses Potenzial voll auszuschöpfen (Ether 12:27).

Er hat mir einen großen Bruder, Jesus Christus, gegeben damit ich ein Beispiel habe, wie ich handeln und leben soll. Er hat mir Gebote, Schriften und Propheten gegeben damit ich mich nie fragen muss, was ich tun soll oder was das Richtige ist? Alles was er tut ist zu meinem Nutzen, damit ich eines Tages zu ihm zurückkehren kann (Mose 1:39).

Er liebt mich

Das Gefühl, das ich habe, wenn ich mit meinem Vater spazieren gehe, ist der größte Beweis, dass er mich liebt. Es ist schwer zu beschreiben. Es ist nicht was er sagt oder was ich sehe, sondern es ist was ich spüre. Das Gleiche stimmt mit meinem Himmlischen Vater. Das Gefühl, das ich beim Beten habe oder wenn ich an ihn denke oder wenn ich sage, “ich folge dem, was du mir sagst”, sagt mir, dass der Vater im Himmel mich liebt.

Diese “Spaziergänge” mit meinem Himmlischen Vater helfen mir zu verstehen, dass Gott ja allmächtig und allwissend ist. Er ist aber auch mein Vater. Er liebt mich und ist mir keineswegs fremd. Er ist mein größter Fan und will nur, dass ich zu ihm komme und von seiner Fülle empfange (Lehre und Bündnisse 93:20).

Victoria Weser

Victoria Weser studiert Medizin an der Universität und war als Vollzeitmissionarin in Frankfurt-Deutschland tätig. Man findet sie oft auf Wanderwegen, in der Bücherei oder beim Anschauen eines Films mit Freunden. Sie ist davon überzeugt, dass mit dem Vater im Himmel und Jesus Christus an unserer Seite nichts unmöglich ist.

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