Von Weihnachten, Licht und Dunkelheit
Ich liebe Weihnachten! Für mich ist es die schönste Zeit des Jahres, mit all den Lichtern, Weihnachtsmärkten, Familientreffen und schlichtweg dem, was wir allgemein als “Geist der Weihnacht” betiteln. Ihr könnt es euch jetzt wahrscheinlich schon denken, aber ich gehöre zu den Menschen, die immerzu glücklich und optimistisch sind. Doch lasst euch nicht von diesem Schein trügen, auch ich bin oft traurig, fühle mich einsam, verlassen oder unbrauchbar.
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Weihnachten mag noch so schön sein, dieser kalte, nasse und vor allem dunkle Winter zeigt doch ein etwas zu genaues Bild von der Dunkelheit, die wir in uns spüren. Oft fragt man sich, ob es überhaupt Sinn macht weiterzumachen und wenn ja, wie. Also, wie schaffe ich persönlich es trotz meiner teils unguten Gefühle, mir meine Freude und positive Stimmung zu bewahren?
Letztendlich kommt alles auf den Lieblingsspruch meiner Oma zurück: “Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.”
Das faszinierende an Licht ist, dass Dunkelheit ihm nichts anhaben kann. Tatsächlich könnte man sogar sagen, dass das Gegenteil der Fall ist – je dunkler es ist, desto intensiver scheint das Licht (oder besser gesagt, desto intensiver nehmen wir es wahr). Tatsächlich kann eine einfache Kerzenflamme bei absoluter Dunkelheit noch in knapp 50km Entfernung gesehen werden. Ist das nicht unglaublich? Jetzt sprechen wir aber natürlich nicht von physischem Licht, sondern metaphorischem. Also, was sind die Quellen geistigen Lichts in meinem Leben?
1. (Himmlische) Engel
Ich bin so dankbar für all die vielen Situationen, in denen ich spüren durfte, dass ich eben doch nicht alleine bin, dass Gott auf mich aufpasst und genau weiß, was ich wann und wie brauche. Dabei manifestiert sich Gott (so gut wie) nie selber in unserem Leben. Ich bin mir sicher, ihr wisst ganz genau, wovon ich spreche. Er schickt – teils wildfremde – Leute, die uns etwas sagen, uns anlächeln, für uns da sind. Das verrückte daran ist, dass diese zumeist überhaupt keine Idee davon haben, wie viel uns das in solchen Momenten bedeutet – sie waren einfach nur bereit der sanften, leisen Stimme zu folgen. Das sind für mich wahre Engel.
2. Jesus Christus kennenlernen
Wenn wir anfangen, die alltäglichen Wunder in unserem Leben bewusster wahrzunehmen, entwickeln wir zwangsläufig den Wunsch, Gott und seinem Sohn näher zu kommen. Jesus Christus hat von sich selbst gesagt: “Ich bin das Licht der Welt.” Wenn wir uns ihm aufrichtigen Herzens nähern, wird sich die Dunkelheit in unserem Leben zwangsläufig verziehen. Eine meiner Lieblingsschriftstellen zum Thema Licht befindet sich im Buch Mormon, genauer gesagt in Alma 19:6. Die folgenden Worte sind die Gedanken des Propheten Alma, über die Ohnmacht des Königs als dieser von Christus lernte:
“[Alma] wusste, dass der finstere Schleier des Unglaubens von seinem Sinn weggezogen wurde, und das Licht, das seinen Sinn erleuchtete, nämlich das Licht der Herrlichkeit Gottes, welches ein wunderbares Licht seiner Güte ist – ja, dieses Licht hatte ihm solche Freude in die Seele gegossen, und die Wolke von Finsternis war zerstreut worden, und dass das Licht des immerwährenden Lebens in seiner Seele angezündet war, ja, er wusste, dass dies seinen natürlichen Leib überwältigt hatte und er in Gott entrückt war.” Wow! Ist dieser Vers nicht einfach unglaublich?
Möchtest du Christus besser kennenlernen?
Die Frage ist, wie können wir uns ihm nähern? Ich wage zu behaupten, dass es unzählige Möglichkeiten gibt. Für mich persönlich ist es vor allem das Gebet, aber wir kennen wohl alle das Gefühl, dass unser Gebet einfach nicht anzukommen scheint. Was mir dann in solchen Situationen hilft, ist dem Herrn ganz bewusst mein Herz zu weihen; bereit zu sein, alles zu tun, was auch immer er mir sagen wird; und mich daran zu erinnern, wie ich früher schon die Liebe Gottes (insert link to liebt Gott mich) gespürt habe.
3. Verstehen, wer wir wirklich sind
Wenn wir Christus in unser Leben lassen, kann das alles verändern. Er wird uns zeigen, wer wir wirklich sind, wie er uns sieht.
Elder Uchtdorf, ein Apostel des Herrn, hat dazu vor kurzem gesagt: “Ich glaube, er würde euch zunächst einmal sagen, wie sehr er euch liebt. Selbst wenn er das nicht mit Worten ausdrücken sollte, würde allein seine Gegenwart diese Liebe so stark ausstrahlen, dass sie euch tief ins Herz dringt und eure Seele durch und durch erfüllt. […] Der Erretter würde euch in klaren Worten verkünden, dass ihr eine Tochter oder ein Sohn des allmächtigen Gottes seid. […] Jesus Christus möchte euch erkennen, spüren und wissen lassen, dass ihr durch ihn stark seid, dass ihr mit seiner Hilfe alles erreichen könnt, dass euer Potenzial grenzenlos ist.”
Wenn wir das verstehen, werden wir uns selbst in einem ganz neuen Licht sehen. Wir sind wundervoll, ganz genau so wie wir sind!
4. Unserem Nächsten dienen
Mit mehr Liebe für uns selbst werden wir automatisch auch mehr Liebe für die Menschen um uns herum verspüren. Wir werden den Wunsch haben, dass auch sie erkennen möchten, wie besonders sie sind, dass sie es verdient haben, geliebt zu werden. Wir werden ihnen dienen, wir werden das Licht der Welt, wir werden zu (himmlischen) Engeln…
Das sind einige meiner Quellen geistigen Lichts, Situationen, an denen ich sehe, weshalb es sich lohnt, glücklich und zuversichtlich zu sein. Das heißt nicht, dass mein Leben immer im Sonnenschein stattfindet. Nein, tatsächlich gibt es mehr als genügend schwierige Momente, aber ich habe ein Zeugnis davon, dass morgen die Sonne aufgeht, dass von irgendwo ein Lichtlein hommt, dass Weihnachten auch in diesem Jahr wieder stattfindet, um mein Herz mit Freude zu füllen. Vor allem aber weiß ich, wohin ich mich drehen kann, auf wen ich vertrauen kann, wenn ich nicht weiter weiß – meinen Erlöser Jesus Christus!